"Ludaversal", Chris Bridges' alias Ludacris' neunte Studioplatte, kommt zwar mit schickem (und trendgemäßem) Retro-Artwork im 70s-Look daher, soundtechnisch geht es dann aber doch nicht ganz so weit zurück: Vielmehr verweist das Album in erster Linie auf den (aus heutiger Sicht) guten alten Hip Hop der Nuller Jahre - den der 37-Jährige mit acht LPs zwischen 1999 und 2010 (von denen vier an der Spitze der US-Charts landeten) ja maßgeblich mitgeformt hat.
Ludas unverkennbares, lautes Organ, sein halsbrecherischer, abwechslungsreicher Flow, seine humorvollen und oft unverschämt sexuellen Lyrics: Das alles bietet auch nach fünf Jahren weitgehender Auszeit vom Game (von ein paar Singles, Features und einem Mixtape mal abgesehen) noch immer gute Unterhaltung und ist in seiner fast rustikalen Unbeirrtheit vor allem eine willkommene Abwechslung zum allgegenwärtig scheinenden Chart-Trap. Die hochkarätigen Feature-Gäste - darunter Miguel, Monica, Langzeit-Kumpel Usher oder Rap-Nachwuchstalent Big K.R.I.T. - tun ihr Übriges.
"Ludaversal" erinnert daran, wieso man den aufgedrehten Rapper aus Atlanta einst ins Herz geschlossen hat, und es stellt unmissverständlich klar: Ludacris mag jetzt zwar ein Hollywood-Star sein (aktuell ist er in der siebten Auflage der nie enden wollenden Action-Franchise "Fast & Furious" zu sehen), im Innern ist er aber immer noch Hip Hopper. Und zwar einer von den guten.