Video: Liam Gallagher - "Wall Of Glass"
Er konnte es sich also nicht verkneifen. Drei Jahre nach dem missglückten Oasis-Reboot als Beady Eye möchte Liam Gallagher der Welt – und wahrscheinlich auch seinem großen Bruder – noch mal beweisen, was er einst in einem Tweet verkündete: Er ist der beste Songwriter der Welt. Und sowieso der eigentliche Kopf hinter Oasis’ Erfolg.
Und ohne Frage, es ist unbestritten und mit diesem Album wohl für alle Zeiten in Stein gemeißelt: Liam ist der Rockstar, die Rockröhre und der Charismatiker der beiden Gallaghers.
Leider war es das aber auch schon. Gefangen im engen Korsett der eigenen Vergangenheit und musikalischen Prägung zwischen The Who und den Beatles dreht er sich im Songwriting zwölf Songs lang um sich selbst und überzeugt nur in den Extremen.
Video: Liam Gallagher - "For What It's Worth"
Die großen Stadion-Hymnen des ersten Drittels von “As You Were” sind oasiswürdig und die Balladen in der Mitte ein Tauchgang in Liams Seele, wie man ihn dem reichen Twitterpöbler niemals zugetraut hätte.
Womit wir aber leider erst sieben aus dem Dutzend gehört haben. Die Restlichen fünf bestechen vor allem durch enorme Easy-Listening-Qualitäten und Melodien, die keinerlei Kapazität des eigenen Großhirns dauerhaft beanspruchen.
Ach, wäre Noel doch nur Co-Writer gewesen. Dann müssten wir seine Stimme nicht mehr hören und Liam nicht beim vergeblichen Nacheifern zuschauen.