Man stelle sich vor, Element Of Crime hätten ihr neues Album „Pico“benannt, nach dem Maskottchen von Werder Bremen, und anschließend ein Video herausgebracht, in dem sie zwei Ringer des KSV Schifferstadt porträtierten. „WTF?“ würden die meisten dazu sagen, aber Lambchop haben etwas dazu vergleichbares gemacht: Ihr neues und ganz wunderbares Album dem Maskottchen des Baseballteams der New York Mets gewidmet und zu „Gone Tomorrow“ ein episches Video über zwei regional berühmte Wrestler gedreht.
Wundersame Welt des Pop, vor allem wenn man Baseball und Wrestling mit dem zurückhaltenden Neo-Country von Lambchop in Einklang bringen will. Wie gut, dass „Mr. M“ auch für Nicht-Sportbegeisterte funktioniert, ja auch komplett ohne diese Verweise auskommen kann. Denn Kurt Wagner und seine Mitstreiter haben für „Mr. M“ ihren Weg der kompletten Reduktion verlassen. Nach den sperrigen Vorgängern gibt es wieder Melodien, die hängen bleiben und nicht einfach nur verpuffen. Dazu singt Kurt Wagner mit seiner Märchenonkelstimme wunderbar einfache Geschichten, die - selbst wenn dabei der Tod von Vic Chesnutt betrauert wird - von einem rührenden Trotz getragen werden, der „Mr. M“ weit über so profane Dinge wie Wrestling und Baseball hebt.
Tourdaten:
24.2.2012 Berlin, Babylon
25.2.2012 Dresden, Beatpol
26.2.2012 Leipzig, Werk II
27.2.2012 Wien, Konzerthaus
28.2.2012 Linz, Posthof
29.2.2012 Köln, Kulturkirche
10.3.2012 Frankfurt, Union-Halle
11.3.2012 Fribourg, FRI-SON
13.3.2012 Zürich, Kaufleuten
14.3.2012 Dornbirn, Spielboden
15.3.2012 Innsbruck, Treibhaus
16.3.2012 München, Kammerspiele
17.3.2012 Düsseldorf, Zakk
27.3.2012 Hamburg, Fabrik
28.3.2012 Karlsruhe, Tollhaus