Die besten Alben sind die, die einen überraschen. Eine Binsenweisheit, ich weiß, im Falle von „Immunity“ aber angebracht. Denn: Jon Hopkins in Verbindung mit dem Label „Domino“ sorgt für eine Erwartungshaltung, die ihn zwischen Vollbart-Singer/Songwriter und nerdy Lofi-Rocker einordnet. Weit gefehlt, denn Hopkins Track sind eher der Link zwischen The Field und Nathan Fake, als eine Brücke zwischen Bonnie „Prince“ Billy und Villagers.
Dabei hat Hopkins als Produzent schon für Coldplay und Brian Eno gearbeitet und unter anderem den Soundtrack zum Sci-Fi-Überraschungserfolg „Monsters“ komponiert. „Immunity“ ist sein viertes Album, auf dem er seinen trancigen, rund um Alltagsgeräusche aufgebauten Sound perfektioniert hat. Seine Arbeit als Filmkomponist ist dem Album anzumerken: Dramaturgie und Atmosphäre des Albums ergeben einen wunderbaren Spannungsbogen, der „Immunity“ als Ganzes wirken lässt. Das unterscheidet Hopkins von musikalisch ähnlich gelagerten Acts wie The Field, James Holden oder Nathan Fake: Er erzählt eine Geschichte auf einem Album zu Ende, die Genannten brauchen dafür ein längeres DJ-Set und Hilfe von fremden Tracks. „Open Eye Signal“ dürfte sich dabei schon in ihren Plattentaschen finden, auch im Nosaj Thing Remix.
Tourdaten:
16.08.2013 Berlin, Berghain
23.10.2013 A-Graz, Elevate
26.10.2013 München, Kammerspiele