Memphis, Tenneesse, die Wiege des Country ist der Geburtsort von Jay Reatard. Statt sich Johnny Cash oder Elvis Presley zum Vorbild zu nehmen, reiht sich Reatard irgendwo zwischen Raconteurs ein. In Jays Brust schlägt ein Punkrockherz, seine Heimat ist die Garage und der rotzige Drei-Minuten-Popsong sein Metier.
Sein Talent für kurze, knackige und rumpelig-überdrehte Songs pflegte Reatard im letzten halben Jahr mit dem monatlichen Release einer Single. Da die Nachfrage nach den limitierten Vinyls bei weitem das Angebot übertraf und der Rest der Welt in den Genuss von Reatards Talent kommen soll, hat seine Plattenfirma Matador die Singles in chronologischer Reihenfolge auf CD gebrannt. Viel Hitpotential in kurzer Zeit, Höhepunkt jagt Höhepunkt und nach knapp 30 Minuten raucht einem ganz schön der Kopf. Wohltuend ungeschliffen und ungestümt spart sich Reatard die große Dramaturgie und die feinen Zwischentöne für sein 2009 erscheinendes Soloalbum auf.
Florian Schneider / Tonspion.de