The ArchAndroid alias Cindi Mayweather alias Janelle Monáe ist zurück: 2013 erscheint die stets konsequent retrofuturistisch schwarz-weiß gekleidete Künstlerin als „Electric Lady“ und beweist, dass ihre Konzeptkunst keine kurzlebige Laune war.
Titel und Cover sind - klar - Reminiszenzen an Jimi Hendrix‘ „Electric Ladyland“. Das Album selbst dokumentiert Monáes souveränen Umgang mit Idolen der älteren und jüngeren Vergangenheit. Die elektrische Lady aus Atlanta steht auf Klassiker, kein Zweifel: wie auf dem Erstling „The ArchAndroid“ zieht sie Inspiration aus Motown-Soul, James-Bond-Themen, Big-Band-Jazz, Musical-Melodien, Funk-, Soul-und HipHop-Größen wie Stevie Wonder, den Jacksons (allen), Lauryn Hill, Missy Elliot und Outkast; sie eröffnet die Platte standesgemäß mit einer „Electric Ouverture“ und endet mit „What An Experience“.
Ebenfalls standesgemäß ist die beeindruckende Gästeliste: Prince, Erykah Badu, Solange und Miguel sind ihre Duett-PartnerInnen, Esperanza Spalding spielt Bass.
Am beeindruckendsten ist aber, wie Monáe aus den vielen verschiedenen Einflüssen ihr eigenes Ding dreht: selbstbewusst hält sie die Fäden in der Hand, was bei einem opulenten Unterfangen wie „Electric Lady“ auch schief gehen könnte. Und sie zelebriert die Vielfalt: Singalong-Hits wie „Dance Apocalyptic“ gelingen ihr genauso wie feministische Selbstermächtigung („Q.U.E.E.N“) und emotionale Soulballaden – und verkörpert so ganz nebenbei die Zukunftsvision von Soul und R’n’B.