Klaviermusik hat meist etwas sehr direktes. Man scheint der Melancholie oder auch dem Übermut des Klanges näher zu kommen als bei anderen Instrumenten. Letztendlich ist es aber auch Geschmackssache, welches Instrument wen am tiefsten berührt. Im Falle von Hauschka, einem Projekt von Volker Bertelmann, der u.a. ebenfalls bei Music A.M. musiziert, geht es aber über den Aspekt des Klaviers hinaus. Denn Bertelmann improvisiert sein Spiel, loopt einzelne Sequenzen daraus und setzt sie am Laptop zusammen. Dabei entsteht eine Art Musik, die im Prinzip elektronischer Musik gleichkommt. Der Unterschied ist nur, dass aufgrund des Klaviers der gesamte Klang organisch wirkt und Hauschka dadurch eine kleine Nische zwischen Elektronika und Kammermusik besetzt. Veröffentlicht wurde sein Album „Substantial“ auf dem Liebhab-Label Karaoke Kalk. Und das Hörbeispiel ist ein Non-Album-Track. Leider ohne erkennbaren Namen. Aber voller Schönheit. (jw)