Während Pierre Baigorry als Peter Fox den Dancehallanteil in Seeed solo zu ungeahnten Erfolgen geführt hat, flirtete Demba Nabé als Boundzound mit Pop und dem Dancefloor. Frank Dellé scheint dagegen der ruhende Pol in der Dreierkonstellation der Seeed-Sänger zu sein. Sein Soloalbum ist tief im Roots Reggae geerdet, dem man eine dicke Produktion spendiert hat.
Eigentlich wollte Dellé die Seeed-Auszeit nicht dazu nutzen, ein eigenes Album aufzunehmen. Irgendwann hatten sich aber zuviele Ideen angesammelt, um der Versuchung widerstehen zu können, ein eigenes Reggaealbum zu realisieren. So bewahren sich die Songs auf "Before I Groiw Old" trotz der extrem satt klingenden Produktion einiges an Spontanität, klingen als hätten sich ein paar befreundete Musiker zur Session verabredet. Um warm zu werden, spielt man da schnell eine Reggaeversion von Franky Goes To Hollywoods "Power Of Love" ein, die dann so gut wird, dass man sie rechtzeitig vor Weihnachten als Single auskoppeln kann. Anfang Dezember präsentiert sich Dellé live mit seiner zwölfköpfigen Band. Trotz Soloalbum möchte er dabei wie mit Seeed nicht ohne Begleitung in Mannschaftsstärke auskommen.