Bryan Ferry zum Beispiel hat mit "Avonmore" gerade ein neues Album draußen, das den geneigten Fan durchaus an Klassiker wie "Avalon" (letztes Album mit Roxy Music) und "Boys and Girls" erinnert. Aber: Die Musik und vor allem Ferrys samtene, alterslose (okay, leicht gealterte) Gentlemanstimme klingen so schwelgerisch und angenehm anti-modisch, dass man Ferry sofort verzeiht, dass auf dem Cover kein aktuelles Foto prangt, sondern ein ungefähr vierzig Jahre altes.
Songs wie "Loop de Li" und "Driving Me Wild" haben den sanften, unwiderstehlichen Disco-Drive der Achtziger-Ära; im Titeltrack, "One Night Stand" und "A Special Kind of Guy" spielt Ferry seine Paraderolle des leidenden, verschmähten Liebhabers, mit der Coverversion von "Johnny & Mary" verbeugt er sich vor dem verstorbenen Robert Palmer.
Die Liste der Gastmusiker ist beeindruckend: Nile Rodgers, Johnny Marr, Flea (Red Hot Chili Peppers), Mark Knopfler, Maceo Parker und Ronnie Spector ließen es sich nicht nehmen, Bryan Ferry die Ehre zu erweisen.
Wer auf edlen Rotwein, gepflegte Garderobe und tadellose Manieren steht, wird an "Avonmore" viel Freude haben.
Bryan Ferry live:
24.11.2014 Düsseldorf, Mitsubishi Electric Halle
26.11.2014 Berlin, Tempodrom
29.11.2014 Hamburg, CCH
30.11.2014 Hannover, Swiss Life Hall
2.12.2014 Bielefeld, Stadthalle
3.12.2014 Frankfurt, Alte Oper
6.12.2014 Stuttgart, Porsche Arena
8.12.2014 München, Kesselhaus
9.12.2014 Nürnberg, Meistersingerhalle