Seine Band hatte sich aufgelöst, mit der Freundin war es auch endgültig vorbei und lange war er so krank, dass all sein Geld von den hohen monatlichen Arztrechnungen verschlungen wurde. Was nach dem Ende der Fahnenstange klingt, ist die Geschichte, die eines der großartigsten Alben dieses Jahres schrieb: „For Emma, Forever Ago“.
Justin Vernon, der Mann hinter Bon Iver, zog aufgrund seiner eben beschriebenen Misere für drei Monate in eine Jagdhütte nach Wisconsin. Neben Holzsammeln und Rotwildschießen fand er in der Einöde Ruhe, Kraft und Zeit für sich. Dass ein Album dabei entstehen könnte, war ursprünglich zwar nicht geplant, scheint im Nachhinein aber eine zwingende Notwendigkeit gewesen zu sein - zum Glück!
Ein melancholisches, tiefschürfendes und berührendes Gesamtwerk, das in jedem Ton und jedem Wort so vieles zu verarbeiten scheint. In diesem Schwermut-Forrest gibt es aber auch so unzählige Lichtungen, die in hoffnungsgetränktem und fast schon sommerlichem Glanz erstrahlen. Ein Singer/Songwriteralbum, in dem viele Stimmschichten, warme Sounds, diverse Gemütszustände und die Hölle viel Gefühl stecken. Musik, die den Winter zu einem guten Zeitgenossen macht.
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